Wir befinden uns gerade auf dem langen Rückweg von Tübingen nach Berlin. Sveneric war endlich wieder in Deutschland, das ließen wir uns natürlich nicht nehmen.
Der Veranstalter Max eröffnete das Seminar mit einer kleinen Ansprache. Es ging um seine ersten Eindrücke von Sven, Momenten, in denen es klick macht und in denen sich alles verändern kann. Währenddessen krabbelt sein Kind durch die Halle und mir fällt auf, dass er aus dem Nichts ein dojo eröffnet hat und auch seine Leute keine absoluten Noobs mehr sind. Schön, wie sich so manches entwickelt! Auch ging es darum, dass Sven für viele von uns vermutlich etwas verändert hat, ohne dass er das selbst weiß. Da fallen uns auch einige Storys ein, die das unterzeichnen.
Aber nun zu den harten Fakten: Was haben wir trainiert? Thema waren u. a. koto ryu und kihon. Nach dem Motto “koppo jutsu ist about elbows” gab es so einiges, was man einstecken musste. Am Sonntag trainierten wir noch die besonders miesen Sachen: koppo ken zu den Augen, shizen ken in der Nase und nage waza über die Ohren. Da hatte Sven auch sichtlich Spaß, als wir uns gegenseitig quälten. Im nächsten Step versuchte er bikenjutsu zu thematisieren. Nach zwei Blicken kam er allerdings aus meiner Ecke, stoppte den Trainingsbetrieb und offenbarte uns, wir seien zu schlecht, er müsse etwas anderes zeigen. Autsch! Und sumimasen! Dafür machten wir dann aber muto dori und san nin dori.
Neben Techniken gab es auch wieder einige Denkanstöße. “In the old days you paid money for the space on the mats and you had to find out for yourself. Now people think they pay the teacher to make the work for them.”
Den letzten Abend ließen wir in der vermutlich einzigen verranzten Kneipe in Tübingen ausklingen. Gleich scherzhaft angepflaumt von der Bedienung fühlten wir uns direkt wie zu Hause. Warum Christin da unter der Bank lag, können wir hier aber nicht schreiben.
Auf halber Strecke läuft unsere Roadplaylist, an der Raststätte gibt es ein wenig randori und zwischendurch noch Deep Talk über den ein oder anderen neuen Impuls, den wir von Sven mitbekommen haben. Es war uns eine Ehre! Danke auch an all unsere uke und an das Tübinger dojo für eure Gastfreundschaft.
Auf all die Veränderungen, die noch kommen!